Analyse des Buches „Seelenficker“ von Natascha.

Natascha hat schon von klein auf den sexuellen Wünschen ihres (Stief-)„Vaters“ gehorchen müssen, gefolgt von physischer sowie verbaler Gewalt durch diesen, und durch ihre Mutter. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Psyche eines Menschen, da in der Regel noch kein Bewusstsein ausgebildet und der junge Mensch, das auch nicht verarbeiten kann. Es hat keine Erinnerung, die es anders kennt, man hat also nur diese eine Realität und es ist sehr schwer (wahrscheinlich unmöglich) diesem Menschen dies aus dem Unbewussten zu entfernen. Wenn man einem so jungen Menschen, die Entwicklung des Geistes nimmt, wird er sein Leben lang alles mit Sex in Verbindung bringen. Man ist also nur etwas Wert, wenn man mit jemand Sex hat. Dieser Gedanke ist im Unbewussten, während der Prägungsphase, verankert worden und das wird sich nicht mehr rückgängig machen lassen.

Es ist ein Albtraum, was ihr hier widerfahren ist und man braucht etwas Empathie um sich hier identifizieren zu können. Vielleicht muss man auch ein ähnliches Umfeld gehabt haben um sich hier einleben zu können. Allerdings wird es sicher sehr viele Männer geben, die sich fragen, wo man hinfahren muss, um so junge Frauen (Mädchen) zu bekommen.  

Es sind selbst sehr traumatisierte Menschen, die so etwas einem/ihrem Kind antun.

Alles in allem muss man sich fragen, warum Männer sich immer zu so jungen Mädchen hingezogen fühlen? Wahrscheinlich ist es der Fürsorgetrieb, der sich in den Paarungstrieb umwandelt.

»Es ist nur eine persönliche Meinung; meist ist es so, dass Männer selbst nicht sehr ernst genommen werden, und hier eine Chance sehen ihre persönliche Gedankenwelt auszuleben. Geschlechtsverkehr ist teilweise eine Regression – also eine Rückkehr in kindliche Verhaltensmuster zum Eigenschutz – und so können Männer ihre einfachen, primitiven Triebe, die in ihrem sozialen Umfeld nicht geduldet wurden oder werden, ausleben.

Allerdings kann es auch der Ehrgeiz sein, wenn man sich so jungen Mädchen zuwendet, um endlich mal „Erster“ zu sein. Der Kapitalismus sowie der Ehrgeiz wird uns ja in die Wiege gelegt. Wir wachsen damit auf und kriegen vermittelt, dass wir nichts wert sind, wenn wir nicht irgendwo der Beste sind. Wenn so etwas falsch verstanden wird, kann man sich natürlich ausdenken, dass man hier ein Ventil dafür findet.«

Ich habe etwas über die Geschichte der Pädo- sowie Hebephilie gelesen und es scheint tief in uns verwurzelt zu sein, dass wir junge Mädchen oder Buben attraktiv finden. Geschichtlich ist es das erste Mal bei den Griechen erwähnt (also ca. 2 Jahrtausende vor Chr.), dass der Mensch (eigentlich sind es hauptsächlich Männer) auf jugendliche oder kindliche Personen sexuell erregt reagiert. Bei den Griechen, war es die Auslebung einer Machtposition (meist auf Buben), die im Austausch von Wissen stattgefunden hat.

Auch in der jüngeren Geschichte (frühes 20. Jahrhundert), war es durchaus gang und gäbe, dass man junge Mädchen so früh wie möglich „unterbrachte“, da es sich die Eltern oft nicht leisten konnten sie zu ernähren, es gab noch keine Schwangerschafts-Verhütung und der kirchliche Druck auf den Menschen tat ihr übriges. Man musste also so früh wie möglich (meist ab dem 10. oder 11. Lebensjahr) einen Gönner finden, um – in diesem speziellen Fall sind es hauptsächlich Mädchen – die Kinder unterzubringen, da es für die Eltern nicht leistbar war, diese zu unterhalten. Die Mädchen wurden als Dienstmädchen angestellt und mussten meist auch die sexuellen Wünsche ihres Gönners befriedigen. Wenn ein Mädchen einmal schwanger wurde, war das meist ein Problem mit dem das Mädchen selbst fertig werden musste.

Man muss auch sagen, dass Pädo- und Hebephilie noch nicht sehr gut erforscht ist und es hier noch einiges an Arbeit gibt, um ein halbwegs klares Bild zu formen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, wenn ich mir auch gewünscht hätte, dass es etwas länger ist, da man sehr schnell durch ist.

Hier folgt noch ein Eintrag, da das Thema noch nicht abgearbeitet ist.

Gregor Fraissl

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